Wasseranalyse
Wasser kann mit Schadstoffen der unterschiedlichsten Art belastet sein. Die Trinkwasserverordnung schreibt in Deutschland strenge Grenzwerte für zum Beispiel Schwermetalle und Keime vor.
✪ Auch in Österreich und der Schweiz existieren für Trinkwasser ähnlich strenge Vorschriften.
✪ Wie Wasseranalysen zeigen, kann Leitungswasser allerdings durch die Hausinstallation mit Schadstoffen und Keimen belastet sein.
Wasser aus privaten Brunnen ist in einigen Fällen zusätzlich mit Schadstoffen aus dem Boden kontaminiert.
Eine Wasseranalyse erkennt gefährliche Schwermetalle
Zu den gefährlichsten Schadstoffen im Wasser gehören Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium, Uran und Chrom. Eine erhöhte Aufnahme von Schwermetallen kann zu Krebs und Schäden an Nerven und inneren Organen führen. Wasseranalysen können gezielt einzelne Schwermetalle im Wasser nachweisen. Es ist aber meistens angebracht, Wasser auf mehrere Schwermetalle hin zu testen, da diese selten isoliert auftreten. So wird von Industrieanlagen oder Bergbaubetrieben oft ein ganzer Cocktail von Schwermetallen freigesetzt.[1]
Besonders hohe Gehalte an Schwermetallen finden sich bei Wasseranalysen auch häufig auf Grundstücken, die früher zu Industrieanlagen gehörten. Durch Sickerwasser können diese Schwermetalle mit der Zeit auch in tiefere Brunnen gewaschen werden. Dieser Effekt ist bei sauren Böden verstärkt zu beobachten. Uran und einige andere Schwermetalle kommen vor allem in Bergbauregionen und einigen Mittelgebirgsgemeinden auch natürlich in erhöhten Bodenkonzentrationen vor. Hier ist eine regelmäßige Wasseranalyse für Nutzer eigener Brunnen besonders wichtig.
Eine Wasseranalyse zeigt nicht nur Schwermetalle an
Mit einer Wasseranalyse können unter anderem auch Kontaminationen mit schädlichem Blei festgestellt werden. Blei wurde früher als Material für Rohrleitungen verwendet. 2013 wurde der Grenzwert für Blei im Wasser soweit erhöht, dass dieser nicht mehr eingehalten werden kann, wenn sich Blei in der Hausinstallation befindet. Trotzdem kann Blei immer noch von Armaturen abgegeben werden.
Auch Kupfer kann mit einer Wasseranalyse festgestellt werden. Dies kann auch als Material für Rohrleitungen vorkommen.
Für Betreiber eigener Brunnen sind auch der Eisen- und Mangangehalt des Wassers wichtige Parameter einer Wasseranalyse, da diese Metalle Wasser stark braun färben können. Wird Brunnenwasser als Trinkwasser verwendet, sollte ebenso der Gehalt an Keimen wie E. Coli regelmäßig durch Wasseranalysen geprüft werden.
Besonders bei kleinen Kindern im Haushalt ist ein niedriger Gehalt an Nitrat im Wasser ebenfalls wichtig.
Grundsätzlich sind Wasseranalysen auch für Kunden kommunaler und städtischer Wasserversorger sinnvoll, da die Wasserversorger die Qualität des Wassers nur bis zum Hausanschluss gewährleisten. In der Hausinstallation kann Leitungswasser jedoch mit Blei, Kupfer oder Keimen kontaminiert werden.[2]
Wasseranalyse – die wichtigsten Fakten
- Eine Wasseranalyse kann gefährliche Schwermetalle und andere Bodenschadstoffe sicher identifizieren.
- Bei einer Untersuchung des Wassers können auch gesundheitsschädliche Keime erkannt werden.
- Private Brunnen sind relativ häufig mit Schadstoffen belastet. Dies gilt besonders in Industrie- und Bergbaugebieten.
- Trinkwasser kann durch die Hausinstallation kontaminiert werden. Folglich ist eine Wasseranalyse auch für Kunden öffentlicher Versorger sinnvoll.
- Wird Wasser aus eigenen Brunnen zum Bewässern von Obst und Gemüse verwendet, sollte dieses ebenfalls untersucht werden. Viele Schadstoffe können über die Nahrung aufgenommen werden.
Referenzen zu Wasseranalyse
[1] Gesundheitsamt Landkreis Goslar, „Hinweise und Empfehlungen zur Bearbeitung und Nutzung schwermetallkontaminierter Gartenböden“
[2] Umweltbundesamt, „Beurteilung materialbürtiger Kontaminationen des Trinkwassers“