Trinkwasser Grenzwerte
Die Grenzwerte für Trinkwasser wurden in Deutschland durch die im Jahr 2001 erlassene Trinkwasserverordnung, kurz TrinkwV 2001, lange Zeit geregelt (diese Version dient noch als Grundlage, es gibt aber bereits Novellierungen) - daher spricht man heute nur noch von der "Trinkwasserverordnung".
✪ Neben Grenzwerten für Schadstoffe wie Schwermetalle oder Pflanzenschutzmittel enthält die Trinkwasserverordnung unter anderem auch Grenzwerte für Bakterien und die Wassertrübung.
Die Grenzwerte für Trinkwasser sollen in erster Linie sicherstellen, dass von Wasserversorgern bereitgestelltes Trinkwasser bedenkenlos getrunken und für die Zubereitung von Nahrung verwendet werden kann bzw. generell bedenkenlos benutzt werden kann (Körperhygiene, technische Geräte, etc.).
Welche wichtigen Grenzwerte gelten für Trinkwasser?
Die in der Trinkwasserverordnung (2001) vorgeschriebenen Grenzwerte für Trinkwasser umfassen Grenzwerte für chemische, physikalische und bakteriologische Parameter. Zu den wichtigsten chemischen Parametern für Trinkwasser zählen zum Beispiel Grenzwerte für Blei (0,01 mg/l), Kupfer (2 mg/l) und Nickel (0,02 mg/l). Belastungen mit diesen Schadstoffen sind relativ häufig, da die Schwermetalle auch verstärkt aus Wasserrohren und Armaturen in das Trinkwasser übergehen können.
✪ Für das besonders gefährliche Quecksilber und das vielfach durch die Landwirtschaft in das Trinkwasser eingetragene Nitrat gelten Grenzwerte von 0,001 mg/l bzw. 50 mg/l.
Überwiegend aus Fäkalien stammende coliforme Bakterien dürfen im Trinkwasser überhaupt nicht enthalten sein. Der Grenzwert („technischer Maßnahmenwert“) für Legionellen liegt bei 100 Legionellen pro 100 ml. Weiterhin muss sich das abgegebene Trinkwasser in einem pH-Bereich von 6,5 – 9 bewegen. Als eine Art physikalischer Summenparameter kann der Grenzwert für die Wassertrübung von Trinkwasser von 1,0 nephelometrischen Trübungseinheiten (standardisierte Messung über Lichtbrechung/Lichtdurchlässigkeit) angesehen werden.
Trinkwasser hält die Grenzwerte nicht ein – welche Folgen hat dies?
Überschreitet Trinkwasser die Grenzwerte für bakteriologische Parameter muss die Verteilung sofort unterbunden werden. Dies geschieht zum Beispiel oft bei Hochwasserlagen. Die Bevölkerung wird dann vielfach über Tankwagen versorgt. Liegt eine erhöhte Belastung mit Legionellen vor, müssen meist sofortige Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Bei extrem hohen Kontaminationen (>10.000 Legionellen/100 ml) muss die Verteilung des Wassers sogar umgehend gestoppt werden. Bei Überschreitung von chemischen Grenzwerten kann nach Genehmigung durch die Gesundheitsämter eine Überschreitung für maximal drei Jahre toleriert werden.
Dies ist aber nur möglich, wenn keine Gefährdung der Gesundheit vorliegt und Maßnahmen zur Einhaltung der Grenzwerte getroffen werden. Die Grenzwerte für Trinkwasser müssen übrigens auch von privaten Brunnenbesitzern bzw. Betreibern von Kleinwasserwerken eingehalten werden. Die Gesundheitsämter führen dazu mindestens einmal im Jahr mikrobiologische Untersuchungen durch. Ausgewählte chemische Parameter müssen alle drei Jahre überprüft werden.
Grenzwerte für Trinkwasser selbst testen
✪ Die kommunalen Wasserwerke sind für die Einhaltung der Grenzwerte für Trinkwasser nur bis zum Hausanschluss verantwortlich. Gerade die Hausinstallation sind aber vielfach Quelle für Schwermetallbelastungen und bakterielle Verunreinigungen. Deshalb ist ein Test des Trinkwassers auch am heimischen Wasserhahn sehr sinnvoll. Mit unseren einfach durchzuführenden Wasseranalysen können Sie auch hier Ihre Wasserqualität als Eigenkontrolle überprüfen!
Weiterführend zu den aktuellen Grenzwerten für Trinkwasser:
- Gesetze im Internet: Trinkwasserverordnung